Spurensuche

 

Einleitung

Als Enkel des Künstlers fällt es schwer, eine objektive Biografie des eigenen Großvaters zu schreiben. Schließlich habe ich ihn noch als Kind bewußt erlebt.

Später hatte ich zunächst genug mit mir selbst zu tun, anstatt mich mit ihm zu beschäftigen. Seine Gemälde und Zeichnungen begleiteten mich über die Jahre, seine alten Bücher ebenso und die Erinnerung an eine zwar glückliche, aber doch von Armut und Entbehrungen gekennzeichnete Kindheit dreier Generationen in einer gemeinsamen Dachwohnung.

So wurde „der brotlose Künstler“ zu einer Wortfigur, die mich erst in den letzten Jahren auf die Spuren meines Großvaters führte.

Erschwert wurden diese Nachforschungen durch die Tatsache, daß mein Großvater einige Zeit vor seinem Tode 1956 zunehmend depressiver wurde und begann, seine persönlichen Erinnerungen in einem der beiden Öfen in unserer Wohnung zu vernichten. So ist vieles an Familienzeugnissen verloren gegangen, nachdem schon der 2. Weltkrieg das Wohnhaus seiner Eltern mit zahlreichen Dokumenten zerstört hatte. Manches beruht daher auf der mündlichen Überlieferung meiner Mutter, anderes wurde mühsam durch Recherchen bei Verwandten, in Bibliotheken und im Internet rekonstruiert.

Aus diesem Grund ist der Verfasser auch dankbar für jeden Hinweis auf woanders vorhandene Gemälde, Fotos und Dokumente, die dieses Künstlerleben weiter erhellen können.

Im folgenden wird nicht weiter auf kunsthistorische Betrachtungen und nur wenig auf das künstlerische Schaffen eingegangen. Dies ist in der Rubrik „Kunstmaler“ bereits geschehen. Im Mittelpunkt steht vielmehr das Leben eines Künstlers in Zeiten gesellschaftlicher Verwerfungen zwischen 1892 und 1956, das exemplarisch für viele Maler seiner Generation steht.

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Albert Engstfeld, 1876 - 1956, Kunstmaler